Chance Vought F4U-4

 FAA-corsair

 

Mein Freund und Flügelmann Tom Grimm bat mich um Unterstützung bei der Lackierung seiner sehr schönen Kranz-Corsair. 254cm Spannweite, Fahrwerke von Robert Schiller, ZG80.

Wie beim Original schon angemerkt, soll eine britische Corsair ins Modell umgesetzt werden. "O-Ton" Tom "ranzig soll sie sein, so richtig dreckig" ...... nun denn .....

 

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Das Tragwerk ist aus Voll-GFK muss also vor der Lackierung mit Verdünnung gründlichst abgewaschen werden .... GRÜNDLICHST !!!

Nach dem Abwaschen wurde das ganze Tragwerk mit einem sogenannten "preshading" belegt. Das heisst, sämtliche Beplankungsstöße werden mit dunkler Farbe (anthrazit, schwarz) nach, bzw. vorlackiert. Hier wurde das mit einer airbrush /0,3er Nadel gesprayed.

           

        

Einige Stellen wurde dann "gesilbert". Hier wurden die Blechstöße silber auslackiert. Später werden diese Parts mit der "Salztechnik" behandelt um eben Lackabplatzer zu simulieren.

  

Soviel zur Vorbereitung der Lackierung. Diesmal habe ich mit Model-Master-Farben lackiert und bin restlos begeistert. Sehr ergiebig, stark deckendes Pigment und die Farbe wird in 14ml-Glasfläschchen geliefert. Beim Humbrol geht durch den Kragen bei der Dosenöffnung viel Farbe verloren, die Gläschen kann man wunderbar auswaschen, keine Farbe geht verloren.

 

Die Farbe wird mit guter Verdünnung (ich nutze hierbei Humbrol) 2/1 verdünnt, also 2 Teile Farbe, ein Teil Verdünnung und dann direkt und ohne Grundierung aufgebracht. Als Pistole verwende ich hierbei einen Sata-Nachbau mit 0,5er Düse und 3,5 bar Druck.

              

        

Als erstes war die Unterseite dran. Schön flächig lackieren und hoffen dass es keine Läufer gibt ;-) Hier war ich sehr angenehm von den ModelMaster-Farben überrascht. Nach den ersten dünnen Überzug stellte sich teilweise schon eine deckende Lackeirung ein. Schön auf den Flächen zu sehen, der "pre-shading-effect".

         nach dem zweiten Überzug wurden die Korkaden auf der Unterseite lackiert. Mit eine guten Maskierfolie und einem Kreisschneider kein Problem.

hier nochmal das preshading

Dann ging es an das weathering der Unterseite. Pastellkreide, diverse Humbrol-Acryl Farben wie rost, braun, anthrazit usw.. Immer wieder drüber, dann abwischen und wieder neu auftragen. .... stundenlang

           

Korkaden vervollständigt 

 

und dann nochmal alles mehrfach überarbeiten. Um einen guten realistischen Effekt zu bekommengehen bei dieser Arbeit zig Stunden drauf. Man sollte nur mit ganz kleinen Farbmengen arbeiten um nicht weathering aufzubringen. Ganz piano, Schicht für Schicht.

      die Unterseite ist endlich fertig

            und hier mal im Freien !  

ich bin zufrieden ! Das was bei den Kunstlichtbildern etwas zu aufgesetzt wirkt, ist im Tageslicht absolut in Ordnung und hinterlässt einen realistischen Eindruck.

   Stilleben

Jetzt geht es also an die Oberseite ..... PÖKELN ist angesagt !!!

Die gesilberten Stellen werden nun mit einer pastösen Wasser-salz-Pampe bestrichen. Am besten grobkörniges Salz nehmen und warmes Wasser. Auch hier wieder CHECK-It-OUT ! Es sieht nichts blöder aus, als wenn Lackabplatzer simuliert werden wo keine sein können. Also immer Vorlagen-Photos studieren ! 

      hier sieht man schön die Salzmasse

     und die erste Überlackierung  

        

Nach dem Lackieren gut durchtrocknen lassen und das Salz wieder abpopeln. Nach dem salzpopeln, wird das Tragwerk wiederum mit warmen Wasser abgewaschen, um eben alle Salzreste zu entfernen.

           
 

... und hier die klassischen Weathering-Arbeiten mit Pastellkreide. Zuerst ein bisschen Anthrazit, dann rost, dann gelbgrün und mit Schwung nach hinten ziehen. Ja, man sieht danach nicht mehr viel. Also nochmal ......... nach rund 20-30 Zügen passt das dann schon.

        

...und weitestgehend fertig ! 

           

        

      Korkade lackiert und danach vorsichtig geweathered

... und fertig ist die Laube ! Viel Abeit, aber es hat sich gelohnt !

              

              

           

Schlussbetrachtung / Fazit Tragwerk

Die Fläche wurde leicht überschliffen, mit Verdünner abgewaschen, preshading schwarz/hellgrau/anthrazit, die Felder innerhalb des shades (Oberseite) mit weiss aufgehellt, gesilbert, gesalzen, lackiert, Salz abgepopelt, mit warmen Wasser abgewaschen, das ganze "Scheisshaus" mit braun/grau/gunshipgrey/rost/schwarz /anthrazit/oliv ganz leicht übernebelt, teilweise mehr oder weniger akzentuiert. Mit Pastell- und Ölkreiden dann die Detailarbeiten (ocker/braun/Anthrazit/hellgrün/hellgrau) und immer wieder über die Fläche geschrubbt. Teilweise wieder die Pastellkreidenschlonze wie auch das leichte Übernebeln mit Verdünnung partiell abgewaschen.

Die Oberseite war aufgrund den dunklen Grundfarben wesentlich aufwändiger als die Unterseite. Auf der Oberseite habe ich rund 40 Stunden verballert.

Facts :
 

Gesamtaufwand rund 60 Stunden
8 Dosen "Sky", also nur 112 ml !!!!
3 Dosen extra dark slate grey , also 42ml
4 Dosen Dark Sea Grey, also 56ml
je 1 Dose silber, anthrazit, gunshipgrey, rost und braun (70ml)
Farbmenge 280ml , Regelverdünnung hierbei 100ml Humbrol-Verdünner
250ml Universalverdünner zum Reinigen
200 Gramm grobkörniges Salz
kein messbarer Verbrauch bei den Pastellkreiden
5 Küchenrollen
3 Flaschen Sangiovese
1 Kasten Bier (na die Hälfte hat der Tom weggesüffelt)
Kosten Farbe und Verdünner ca. 30€

Von den Haupt-Farben bin ich restlos begeistert, die ModelMaster-Farben sind zum einen sehr ergiebig, decken hervorragend, kaum Neigung zur Bildung von Nasen und trocknen sehr schnell auf. Auch ein Riesenvorteil ist, daß die Farben im Glas mit Schraubverschluss sind, also kein Dosenrand wie bei Revell/Humbrol. Dadurch geht sehr wenig Farbe verlustig. Bisher die besten Farben meiner "Karriere", dagegen kann man Revell komplett vergessenn. Die Preis von rund 130 Cent/Dose geht sich also aus, vor allem wenn man bedenkt, daß ich nur die halbe Farbmenge im Gegensatz zum Syrier gebraucht habe (Life-Colors) !!!!!

 

 

www.IG-Corsair.de